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Ich betone Dinge, die sonst runterfallen. Dabei lenke ich den Blick auf Details und untersuche Unbeachtetes, Randerscheinungen oder Verborgenes aus verschiedenen Perspektiven. Ausgehend von einer persönlichen Praxis des Sammelns, nutze ich Mittel wie Fotografie, Video, Text, Zeichnung und Installationen und lote spielerisch deren Möglichkeiten aus. Wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit ist die zeichnerische Interpretation von Dingen und Phänomenen. Ich habe eine Zeichenpraxis entwickelt, die an Schreiben erinnert. Strich- und zeilenweise verdichte ich das Papier. Sichtbare Stellen werden dabei mal mehr, mal weniger modelliert, um Bilder als Stichproben von Spuren zu erzeugen.

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Was ist Dein Thema?
Ich bin interessiert am Aufdecken von Schönheit im Alltäglichen und betone Dinge, die sonst runterfallen.
Oft sind es Dinge, die nutzlos geworden sind. Nutzlos, weil sie keinen Zweck mehr erfüllen. Sie sind in ihrem Wesen, wie wir, vergänglich.


Bevorzugst Du Materialien, Techniken oder Werkzeuge?
Ich arbeite mit unterschiedlichen Mitteln wie zum Beispiel Fotografie, Video, Grafik, Installation oder Zeichnung. Es ist immer ein Spiel mit identischen oder verwandten Themen, die ich aus verschiedenen Perspektiven betrachte.

Siehst Du Deine Kunst in einer Traditionslinie?
Bewusst folge ich keiner Tradition in meiner Arbeit. Ich denke, dass man nicht unbeeinflusst Bilder und Formen findet. Mitunter geschieht es, dass man Gewesenes anders formuliert. Wenn man Tradition als etwas Stoffliches für weiteres Denken betrachtet, dann arbeite ich nach dieser Tradition.

Sollte Kunst politisch sein?
Meine Arbeit resultiert aus Beobachtungen meines Umfeldes. Den schöpferischen Prozess kann man nicht teilen, aber Bilder. Sie ermöglichen die Teilhabe an Wahrnehmungsprozessen.

Was schätzt Du am Standort Chemnitz?
Bezahlbare Mieten.

Fragen: Ausstellungskatalog „based in Chemnitz“, Neue Sächsische Galerie, Chemnitz, 2019